DAS Klimaschutzkonzept
Wärmepreisbremse
Die Bundesregierung hat zur längerfristigen Abdämpfung der gestiegenen Energiekosten die Gas- und Wärmepreisbremse ab März 2023 auf den Weg gebracht. Privathaushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) werden damit bereits rückwirkend zum Januar 2023 entlastet. Die Gas-/Wärmepreisbremse gilt zunächst bis Ende Dezember 2023 und kann durch die Bundesregierung bis Ende April 2024 verlängert werden.
Kurz zusammengefasst funktioniert die Wärmepreisbremse wie folgt: Für 80 % des Verbrauchs übernimmt der Staat den Teil des Arbeitspreises, der über 9,5 ct/kWh (brutto) liegt, für den anderen Anteil zahlt man den mit seinem Energieversorger vertraglich vereinbarten Arbeitspreis. Der Staat gleicht dabei die Differenz zwischen den 9,5 ct/kWh und dem Arbeitspreis der Energieversorger aus.
Ob kleiner oder großer Wärmeverbraucher, jeder profitiert dabei vom Energiesparen: Denn je weniger Wärme man verbraucht, desto geringer der Verbrauch, der über der staatlich festgelegten Preisbremse liegt und desto weniger zahlt man. Es lohnt sich also immer, den Wärmeverbrauch soweit zu reduzieren, um im Rahmen der staatlich bezahlten Wärmepreisbremse zu bleiben.
Kurz und knapp
Für 80 % Ihres im September 2022 prognostizierten Jahresverbrauchs zahlen Sie 9,5 ct/kWh (brutto).
Für jede darüber hinausgehende Kilowattstunde zahlen Sie den festgelegten Arbeitspreis Ihres Tarifs.
Wie schon bei der Dezemberhilfe müssen unsere Mitglieder sich nicht kümmern. Vorstand und Aufsichtsrat werden die notwendigen Schritte durchführen. Das weitere Verfahren wird per Rundbrief erläutert.
Mit dem Erdgas-Wärme-Soforthilfegesetz (EWSG) werden die vorgeschlagenen Entlastungen für Verbraucherinnen und Verbraucher umgesetzt. Dafür stellt der Bund die finanziellen Mittel zur Verfügung. Die Soforthilfe Dezember haben unsere Mitglieder automatisch erhalten.
Am 21.11.2022 haben wir den Antrag auf Soforthilfe aus dem Programm der Bundesregierung „Erdgas-Wärme-Soforthilfegesetz (EWSG)“ gestellt. Dem Antrag wurde stattgegeben.
Über das genaue Verfahren haben wir in einem speziellen Rundbrief Mitte Dezember 2022 informiert.
Bitte denken Sie an die Ihre vertragliche Verpflichtung:
1.2 Der Kunde deckt seinen Wärmebedarf für Raumheizung, Wassererwärmung und sonstige Zwecke (bestehende solarthermische Anlagen und Kaminöfen ausgenommen) aus dem Wärmeverteilnetz des Betreibers
Vielen Dank für Ihr Verständnis.
AKTUELLE Preisentwicklung - 01.08.2022
Im Rahmen einer außerordentlichen Generalversammlung der Venner Energie eG am 13.07.2022 wurde den anwesenden 60 Mitgliedern die aktuelle, dramatische Preisentwicklung beim Gaseinkauf dargestellt. Mit 56 Ja-Stimmen bei 4 Enthaltungen wurde der Wärmepreis zum 01.08.2022 auf 19,5 ct (netto) angehoben. Bereits zum 01.01.2022 musste der Preis auf 10,01 ct. erhöht werden.
Zum Hintergrund
Die Venner Energie eG stellt ihren Mitgliedern zu mehr als 25 % Wärme aus der industriellen Abwärme der Waffelfabrik Meyer zu Venne zur Verfügung. Eigentlich sollte hier ein Wert von mindestens 50 % erreicht werden. Nach wie vor gelingt es aber nicht, aus den von der Venner Energie eG eingebauten Wärmetauschern ausreichend Wärme zu erzeugen. Der Hersteller hat vertraglich einen Wert von 1.200 kW versprochen. Da dieser Wert bei weitem nicht erreicht wird, hat sich die Venner Energie eG in einem Klageverfahren beim Landgericht Osnabrück auf eine Gütevereinbarung geeinigt.
Bis zur Umsetzung weiterer Maßnahmen muss die fehlende Wärme über die installierten Gasbrenner erzeugt werden. Ein inzwischen extrem teures Erzeugungsverfahren.
Dabei ist festzustellen, dass die Waffelfabrik Meyer zu Venne ihre vertraglichen Verpflichtungen bisher immer erfüllt hat, auch in den CORONA-Jahren seit 2020 mit teilweise deutlichen Produktionseinschränkungen.
Bei der Erhöhung zum 01.01.2022 ging es darum, den erst mit der Jahresentgeltabschlussrechnung 2020 festgestellten, erheblichen Nachzahlungsbedarf sowie die in 2021 erhöhten Gasbezugskosten abzudecken. Dies ist auch in den ersten drei Monaten 2022 gelungen. Mit dem Überfall von Russland auf die Ukraine ist dieser Gasbezugspreis teilweise mehr als verdreifacht worden. Somit konnte im weiteren weder der Zahlungsrückstand aus 2020/2021 getilgt werden noch die notwendigen Einnahmen so gesteigert werden, dass die Gasbezugskosten gedeckt wurden. Daher wurde die Erhöhung zum 01.08.2022 notwendig, um die Liquidität der Venner Energie eG zu erhalten. Wie die weitere Entwicklung aussieht, kann heute niemand vorhersagen. Der russische Überfall auf die Ukraine stellt uns alle vor erhebliche Veränderungen und deutlichen Kostensteigerungen, insbesondere im Bereich Strom, Gas und Mobilität.
Das Konzept
Die Abwärme, die beim Backen entsteht, wird mit Rohren nach oben abgeleitet. An dieser Stelle werden Wärmetauscher eingesetzt. In diesen Wärmetauschern wird Wasser durch die Abwärme erhitzt und durch Rohrleitungen zur Heizzentrale geleitet.
Wasser ist generell das Medium, mit dem die Wärme im Nahwärmenetz transportiert wird. Dazu wurde von der Heizzentrale am Darpvenner Weg ausgehend ein Rohrleitungsnetz unterirdisch verlegt, an das alle teilnehmenden Haushalte angeschlossen sind.
Das Leitungsnetz ist als Kreislauf aufgebaut. Warmes Wasser wird über den Zulauf zu den Haushalten transportiert, dort werden Übergabestationen mit Wärmetauschern eingesetzt. Diese Stationen ersetzen die Brenner oder Thermen herkömmlicher Heizungsanlagen um zu heizen und Warmwasser zu erzeugen. Dabei erkaltet das Wasser im Wärmetauscher und fließt über den Rücklauf wieder zur Heizzentrale zurück.
In der Heizzentrale kann das Wasser für den Zulauf auf verschiedene Weise erhitzt werden. Hauptsächlich soll dies natürlich durch die ausgekoppelte Abwärme der Backstraßen erfolgen. Wenn die einmal nicht zur Verfügung steht, wird zunächst die Wärme genutzt, die in dem 1000m³ Pufferspeicher gespeichert ist. Erst wenn das auch nicht mehr ausreicht werden die gasbetriebenen Spitzenlastkessel eingesetzt um die Wärme zu erzeugen.
Das komplette Nahwärmenetz ist zentral geregelt um die Wärme möglichst optimal zu erzeugen und zu verteilen.
Daten und Zahlen:
Anzahl der angeschlossenen Haushalte 174 Gebäude
144 Genossenschaftsmitglieder
Länge des Rohrleitungsnetzes ca. 10,5 km
ausgekoppelte Wärmemenge ca. 6,5 Mio. kW/h
Investitionssumme 4,5 Mio. €
Auszeichnungen-Außenwirkungen
Klima kommunal 2014
Ausgezeichnet als Leuchtturmprojekt mit einem Preisgeld von 3.000 €.
Der Wettbewerb "Klima kommunal 2014" wurde vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz und den niedersächsischen kommunalen Spitzenverbänden getragen und von der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen durchgeführt.
Von 44 Teilnehmerbeiträgen wurden 11 Projekte in 3 Kategorien ausgezeichnet.
Außenwirkungen